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‘Equipment und Basteln’ Category

  1. Sud Nr. 67 „Southern Promise Pale Ale“

    März 1, 2017 by Heiko

    Die Bestände sind inzwischen fast zur Neige gegangen, da ich seit September nur zweimal die Möglichkeit hatte zu brauen. Neben dem Obergärigen Märzen vom 01.01.2017 habe ich am 29.01.2017 den Braumeister für ein Pale Ale mit südafrikanischem Hopfen („Southern Promise“) angeworfen. Ich habe gesehen, dass es den inzwischen auch zu bestellen gibt. Ich hatte das 100gr Päckchen über einen anderen Hobbybrauer direkt aus Südafrika bezogen. Auch dieses Mal habe ich wieder 20 Liter angepeilt, um 10 Liter zu einem „Southern Promise Single Hop Pale“ zu verarbeiten und die anderen 10 Liter erneut mit Hopfen zu stopfen.

    Das Basisrezept die 20 Liter Würze bzw. Jungbier sind identisch. Eine Hälfte wird nach Ende der Hauptgärung und der ersten Kalthopfungsrunde mit „Southern Promise“ abgefüllt. Die zweite Hälfte bekommt eine zusätzliche Stopfrunde mit Comet und Willamette spendiert. Entweder wird das eine Aromabombe oder eine Enttäuschung.

    Hier das Rezept:

    Ausschlagmenge: 20l
    Stammwürze: 13.7°P
    Alkohol: 5.6%vol
    Bittere: 40IBU
    Farbe: 16EBC

    Schüttung:
    1300g Maris Otter Malt (25%)
    1300g Wiener Malz (25%)
    1200g Pilsner Malz (24%)
    1000g Münchner Malz Typ II (20%)
    300g Karamellmalz Hell (6%)

    Wasser:
    Hauptguss: 23l
    Nachguss: 4l

    Maische:
    5100g Schüttung Einmaischen in 22.9 Liter Wasser mit 57°C.
    Aufheizen auf 62°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 67°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 69°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 15 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    15g Columbus/Tomahawk/Zeus (CTZ) Pellets 15.5%α 70min Kochen (30 IBU, 75%)
    15g Southern Promise Pellets 11.2%α 5min Kochen (10 IBU, 25%)
    85g Southern Promise Pellets 11.2%α 6 Tage Stopfen

    Hefe:
    Lallemand BRY-97 American Westcoast, Gärung bei 19°C

    Außerdem kam die modifizierte Abluftanlage zum Einsatz. Dieses Mal lief auch der Koch- bzw. Verdunstungsvorgang wie erwartet und die Würze kochte wallend. Auf der Außenseite wurde eine ordentliche Menge Dampf abgeführt wie man sehen kann.

     

    Folgende Optimierungen muss ich am Abluftsystem noch vornehmen:

    • Saubere (tropffreie) Befestigung des Übergangs von der Brüdenhaube zum Abluftrohr bzw. –schlauch
    • Möglichkeit zur Hopfengabe, ohne dass das die heiße Brüdenhaube hochgehoben werden muss
    • Bessere Lösung für das empfindliche (leicht verbeulende) Aluflexrohr finden
    • Ableitungsvorrichtung für Brüdenkondensatz entwickeln
    • Halte- und Hebevorrichtung für Brüdenhaube entwicklen (Wand- oder Deckenmontage?)

  2. Brüdenhaube

    Dezember 8, 2015 by Heiko

    Brauen und Bauen sind ja bekanntlich beinahe unzertrennlich verbunden. Über das Hobbybrauerforum konnte ich von Simon aus Österreich einen laser-geschnittenen Bausatz für eine Brüdenhaube ergattern.

    Brüden? Das sind die Dämpfe, die während des Hopfenkochens aus der Sudpfanne entweichen und den Raum in eine Sauna verwandeln. Warum also nicht einfach einen Deckel drauf? Ganz einfach. Das Ausdampfen ist erwünscht und wichtiger Prozessbestandteil. Neben der Zunahme der Würzekonzentration durch Verdampfen von Wasser werden auf diese Weise unerwünschte Stoffe, die man später nicht im fertigen Bier haben möchte, aus der Würze ausgetrieben.

    Eine Lösung zum gezielten Abführen dieser Brüden ist eine eigens dafür konzipierte Haube. Hobbybrauer sind hierbei sehr erfinderisch. Umgedrehte Edelstahlgrills, Lampenschirme eines bekannten schwedischen Möbelhauses, Salatschüsseln, etc. müssen dafür schon mal herhalten. Umso glücklicher war ich, als ich mich an einer Sammelbestellung für einen passenden Haubenbausatz für meine 70 Liter Sudpfanne beteiligen konnte. Die Teile kamen dann fertig gelasert per Paket.

    01_teile

    Nachdem ich motiviert und optimistisch an den Zusammenbau gegangen bin, habe ich nach gut der Hälfte das Ding erstmal entnervt in die Ecke gefeuert. Manuelles Biegen von Edelastahl in eine Rundform, fitzeliges zusammenfriemeln von Minischrauben und scharfe Metallkanten haben mir nach 2 Stunden dann erstmal die Laune verdorben.

    Nach einer Woche Abstand habe ich das Ding dann fertig gestellt. Soviel Blutverlust hatte ich das letzte Mal, als mein Schädel Bekanntschaft mit einem Dachziegel gemacht hat. 😉

     

    Ausprobieren werde ich sie allerdings erst im Frühjahr, da ich erst dann wieder auf der großen Anlage brauen werde.

    Foto-08.12-2321

    Das Endergebnis!

    Nächstes Projekt: Umbau einer ausrangierten Spülmaschine zur Flaschenspülmaschine.


  3. Sud Nr. 29 Rotbier und Sud. Nr. 30 Schumacher Alt „Clone“

    November 16, 2014 by Heiko

    Am 15.11. war es das letzte Mal für die Open Air Saison 2014 soweit. Ein abschließender Doppelsud mit einem untergärigen Rotbier und einem Düsseldorfer Alt.
    Außerdem auch dieses Mal eine Premiere. Der neue „dezente“ Ablasshahn an der 70 Liter Sudpfanne feierte Premiere.

    Dieser mag sicherlich auf den ersten Blick etwas überdimensioniert daherkommen. (Jesco hat ihn „dicke Berta“ und „Wotan“ genannt), aber wenn da 50 Liter dickflüssige Maische problemlos durchlaufen sollen, dann darf’s dann doch ein bisschen „mehr sein“. Die Arbeitserleichterung ist enorm. Statt mühsames und umständliches Umschöpfen einfach Ventil auf, 10 Sekunden und fertig. Hier gibt’s nochmal die Einzelteilliste vor der Schweißarbeit zu sehen.

    So sieht der aktuelle Aufbau der Anlage aus:

    04

    Links: Thermoport beim Läutern von Sud 1, Mitte: Einkocher zum Erhitzen des Nachguss‘, Rechts: Sudkessel mit Rühwerk beim Maischen von Sud 2

    Nun aber zu den Bieren. Ein Rotbier ist ein alter Bierstil, der ursprünglich in Franken kreiert und gebraut wurde, allerdings heute in der Bierlandschaft nicht (mehr) sonderlich verbreitet sind. Es handelt sich um ein untergäriges Bier, das mit stärker gedarrten Gerstenmalzen eingebraut wird, die dem Bier eine rotbraune Farbe und einen malzigen Charakter verliehen. Deutsche Edelhopfen geben dem Bier eine aromatische Note. Ich finde es hat Ähnlichkeit mit einem Ur-Märzen, allerdings bis auf das Hopfenaroma, das beim Märzen fast gänzlich fehlt. Das kommt hier etwas mehr zur Geltung. Bei uns darf’s ja sowieso immer ein bisschen Hopfen mehr sein.

    Das Düsseldorfer Alt wird eine „Hommage“ an die leckeren Biere der Schumacher Brauerei in Düsseldorf. Ein Kollege aus dem Hobbybrauerforum hat an einem „Schumacher Clone“ Rezept getüftelt, das hier zu finden ist. Das habe ich mir als Vorlage genommen, um unsere Version zu brauen.

    Eine Besonderheit gibt’s noch. Wir haben deutsche Hopfen aus der 2013er Ernete verwendet. Da der Sommer und somit die Ernte 2013 eher schlecht waren, haben die meisten Hopfensorten eine deutlich geringere Menge an Alphasäuren und Aromaölen. Dadurch erhöhen sich die notwenigen Mengen deutlich und es kommt dann schon mal sowas hier zustande.

    05

    1/2 Pfund Hopfen ist schon mal eine Ansage.

    Hier noch die Rezepte wie immer:

    Rezept „Fermentus Rotbier“

    Ausschlagmenge: 45l
    Stammwürze: 12.9°P
    Alkohol: 5.3%vol
    Bittere: 29IBU
    Farbe: 20EBC

    Schüttung:
    6600g Pilsner Malz (75%)
    1500g RedX (17%)
    700g Melanoidinmalz (8%)
    0g Caramelmalz Amber (0%)

    Wasser:
    Hauptguss: 30l
    Nachguss: 27l

    Maische:
    8800g Schüttung Einmaischen in 30 Liter Wasser mit 45°C.
    Aufheizen auf 55°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 62°C. 60 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 66°C. 15 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 15 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    20g Perle Pellets 7%a zur Vorderwürze, 90min Kochen
    30g Perle Pellets 7%a 75min Kochen
    25g Saphir Pellets 2.9%a 40min Kochen
    20g Saazer Pellets 3%a 15min Kochen
    20g Saphir Pellets 2.9%a in den Whirlpool
    20g Perle Pellets 7%a in den Whirlpool
    20g Saazer Pellets 3%a in den Whirlpool

    Hefe:
    Licher Brauereihefe

    und

    Rezept „Fermentus Shoemaker Tribute“

    Ausschlagmenge: 23l
    Stammwürze: 13.7°P
    Alkohol: 5.2%vol
    Bittere: 41IBU
    Farbe: 42EBC

    Schüttung:
    3000g Münchner Malz Typ I (58%)
    1600g Wiener Malz (31%)
    500g Caramelmalz dunkel Typ I (10%)
    40g Röstmalz Spezial Typ II (1%)

    Wasser:
    Hauptguss: 21l
    Nachguss: 10.3l

    Maische:
    5140g Schüttung Einmaischen in 21 Liter Wasser mit 57°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 63°C. 60 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 73°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 5 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    50g Hallertauer Mittelfrüher Pellets 3%a zur Vorderwürze, 90min Kochen
    30g Tettnanger Pellets 6%a 70min Kochen
    15g Tettnanger Pellets 6%a 10min Kochen

    Hefe:
    Brewferm Top, Gärung bei 20°C

    Kommentar:
    Röstmalz erst nach Ende der Maltoserast hinzufügen!

    UPDATE:

    Abfüllen am 06.12.2014


  4. Ablasshahn für die große Sudpfanne – Teil 1 „Kritzeln und Shopping“

    Juli 24, 2014 by Heiko

    Da das händische Umschöpfen von 45 Liter heißer Maische in den Läuterbottich immer recht umständlich ist, habe ich beschlossen einen großzügigen Ablasshahn an die große Sudpfanne zu bauen. Da neben Zweck und Hygiene auch die Optik immer eine Rolle spielt habe ich mich für V2A Edelstahlarmaturen aus der Milchwirtschaft entschieden. Ein bisschen gehirnt und geskribbelt, durch diverse Webshops gegoogelt und rund 100,00 € später bin ich dann letztendlich bei dieser Lösung gelandet.

    Skizze:

    auslasshahn_skizze

    A = Sudpfanne
    B = Anschweiß-Gewindestutzen (Milchgewinde)
    C = (Überwurf)Nutmutter er für Bauteil D
    D = Dichtungsring
    E = Anschweiß Kegelstutzen
    F = Scheibenventil (beidseitiger Schweißansatz)
    G = Schweiß Rohrbogen

    Einzelteile C, B und E:

    stutzen_mutter

    Scheibenventil:

    scheibenventil

    Rohrbogen:

    rohrbogen

    Die Teile haben das Format DN 50. Für alle diejenigen denen das nichts sagt, hier ein Vergleichsfoto neben einem 1 Euro Stück.

    scheibenventil2

    Schalten Sie auch demnächst wieder ein, wenn es heißt:
    Ablasshahn für die große Sudpfanne – Teil 2 „Schweißen“