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Dezember, 2015

  1. Sud Nr. 48 – Fermentus „C4 Pale Ale“

    Dezember 30, 2015 by Heiko

    Wenn ich bisher Pale Ales, Strong Ales oder India Pale Ales gebraut habe, habe ich im Grunde fast identische Schüttungsanteile verwendet. Das hat von Anfang an ganz gut gepasst und ist auch alles soweit gelungen. Ich habe aber vor Allem bei den Pale Ales noch nicht den Königsweg gefunden. Das was mir vorschwebt soll ein durchaus massenkompatibles Pale Ale sein, bei dem man Einbahnstraßen Pilstrinkern im Vorfeld nicht einen 10minütigen Vortrag halten muss, warum das jetzt so schmeckt, wie’s schmeckt. „Normaler“ Alkoholgehalt, leichter Malzkörper, moderate Bittere und deutliches, aber „unpenetrantes“ Hopfenaroma. Eine Bier, von dem auch mal unbedenklich auf eine Party zwei Kästen mitnehmen kann ohne Weizen- und Pilstrinker einen Kulturschock zu verpassen.

    Ich denke das wird vermutlich der Start eine Probieren & Korrigieren Reihe bis das Ergebnis meinen Vorstellungen entspricht.

    Dies hier wird der erste Ansatz sein:

    Ausschlagmenge: 8l
    Stammwürze: 12.2°P
    Alkohol: 5%vol
    Bittere: 25IBU
    Farbe: 10EBC

    Schüttung:
    900g Pale Ale Malz (53%)
    450g Pilsner Malz Böhmisch (26%)
    200g Münchner Malz Typ I (12%)
    150g Haferflocken (9%)

    Wasser:
    Hauptguss: 5.5l
    Nachguss: 6.5l

    Maische:
    1700g Schüttung Einmaischen in 5.1 Liter Wasser mit 62°C. 40 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 66°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    3g Cascade Pellets 7%a zur Vorderwürze,
    3g Columbus Pellets 15.5%a 70min Kochen
    3g Cascade Pellets 7%a 5min Kochen
    3g Chinook Pellets 12.9%a Whirlpool 80°C
    2g Citra Pellets 13.5%a Whirlpool 80°C
    5g Cascade Pellets 7%a Whirlpool 80°C
    12g Citra Pellets 12%a 5 Tage Stopfen
    24g Cascade Pellets 7%a 5 Tage Stopfen

    Hefe:
    Danstar Nottingham Ale, Gärung bei 20°C

    Ach ja … warum C4?
    Ganz einfach Columbus, Cascade, Chinook, Citra 😉

    UPDATE vom 24.03.2016

    Das C4 Pale Ale muss ich leider als Kollateralschaden verbuchen, denn es war „zur falschen Zeit am falschen Ort“.

    Was war passiert? Am 22.11.2015 hab ich das „Disturbia Licorice Peppermint Porter“ gebraut. Das Bier fiel einem unagenehmen Aroma zum Opfer, das wohl auf die falsche Zutatenwahl bzw. Dosierung zurückzuführen ist. Hier der ganze Bericht dazu. Um so irritierter war ich zunächst, als ich diesen Fehlgeruch auch im C4 Pale Ale entdecken musste. Die Lösung war, dass der Garbehälter, den ich für das Latritz Porter verwendet hatte, trotz sorgfältiger Reinigung und Desinfektion diesen Geruch beibehalten hatte. Darin hatte ich dann das C4 Pale Ale vergoren und das wurde ihm zum Verhängnis. Der Garbehälter ist inzwischen entsorgt. Leider auch das Pale Ale. Sehr schade, denn die Columbus-, Cascade-, Chinook-, Citra-Aromen waren sensationell.


  2. Brüdenhaube

    Dezember 8, 2015 by Heiko

    Brauen und Bauen sind ja bekanntlich beinahe unzertrennlich verbunden. Über das Hobbybrauerforum konnte ich von Simon aus Österreich einen laser-geschnittenen Bausatz für eine Brüdenhaube ergattern.

    Brüden? Das sind die Dämpfe, die während des Hopfenkochens aus der Sudpfanne entweichen und den Raum in eine Sauna verwandeln. Warum also nicht einfach einen Deckel drauf? Ganz einfach. Das Ausdampfen ist erwünscht und wichtiger Prozessbestandteil. Neben der Zunahme der Würzekonzentration durch Verdampfen von Wasser werden auf diese Weise unerwünschte Stoffe, die man später nicht im fertigen Bier haben möchte, aus der Würze ausgetrieben.

    Eine Lösung zum gezielten Abführen dieser Brüden ist eine eigens dafür konzipierte Haube. Hobbybrauer sind hierbei sehr erfinderisch. Umgedrehte Edelstahlgrills, Lampenschirme eines bekannten schwedischen Möbelhauses, Salatschüsseln, etc. müssen dafür schon mal herhalten. Umso glücklicher war ich, als ich mich an einer Sammelbestellung für einen passenden Haubenbausatz für meine 70 Liter Sudpfanne beteiligen konnte. Die Teile kamen dann fertig gelasert per Paket.

    01_teile

    Nachdem ich motiviert und optimistisch an den Zusammenbau gegangen bin, habe ich nach gut der Hälfte das Ding erstmal entnervt in die Ecke gefeuert. Manuelles Biegen von Edelastahl in eine Rundform, fitzeliges zusammenfriemeln von Minischrauben und scharfe Metallkanten haben mir nach 2 Stunden dann erstmal die Laune verdorben.

    Nach einer Woche Abstand habe ich das Ding dann fertig gestellt. Soviel Blutverlust hatte ich das letzte Mal, als mein Schädel Bekanntschaft mit einem Dachziegel gemacht hat. 😉

     

    Ausprobieren werde ich sie allerdings erst im Frühjahr, da ich erst dann wieder auf der großen Anlage brauen werde.

    Foto-08.12-2321

    Das Endergebnis!

    Nächstes Projekt: Umbau einer ausrangierten Spülmaschine zur Flaschenspülmaschine.