RSS Feed

Januar, 2018

  1. Sud Nr. 82 – Rꝋd – Redlight Ale

    Januar 11, 2018 by Heiko

    Als ich neulich das Redlight Ale von BRLO probiert habe, war ich sofort sehr begeistert. Normalerweise bin ich kein „Clone-Bier“ Brauer, aber das hat mich dann sehr neugierig gemacht.

    BRLO macht zudem folgende Angaben um Bier auf Ihrer Website:

    http://www.brlo.de/bier/brlo-redlight-ale/?age-verified=3c2207f70c

    Das ist schon mal eine Menge aus der sich einiges an Rückschlüssen auf die konkrete Zusammensetzung des Rezepts schließen lässt.

    Herleitung:

    50 IBU aus Amarillo und Polaris

    • 8g Polaris Pellets 20%α zur Vorderwürze, 80min Kochen
    • 7g Amarillo Pellets 9.5%α 60min Kochen
    • 7g Amarillo Pellets 9.5%α 5min Kochen
    • 7g Polaris Pellets 20%α 5min Kochen

     

    Hinweis: Ich merke aktuell, dass sich meine Berechnungen auf 40 stat auf 50 Bitterenheien beziehen. Wird daher ungewollt etwas milder. Nobodys perfect.

    22 EBC (angenommen) aus Pilsner Malz, Karamellmalz rot, Karamellmalz dunkel, Weizen hell könnte sich so zusammensetzen.

    • 3900g Pilsner Malz (75%)
    • 500g Weizenmalz hell (10%)
    • 420g Karamellmalz Rot (8%)
    • 350g Karamellmalz dunkel Typ II (7%)

     

    Hier fällt im Besonderen auf, dass der Caramalz Anteil doch verhältnismäßig hoch sein muss, da Pilsener und Weizenmalz keinen wesentlichen Beitrag zur rotbraunen Farbe leisten.

    Der Alkoholgehalt von 5,0 % und der Einsatz der Hefe „Wyeast 1028 London Ale“ lässt einen Rücschluss auf die Stammwürze zu. Bei einem angenommen Vergärungsgrad von 72-74% käme man auf rund 12,8°Plato Stammwürze

    Aktuell ist das Bier noch in der Nachgärung.

    Rezept:

    Ausschlagmenge: 21l
    Stammwürze: 12.6°P
    Alkohol: 5.1%vol
    Bittere: 40IBU
    Farbe: 22EBC

    Schüttung:
    3900g Pilsner Malz (75%)
    500g Weizenmalz hell (10%)
    420g Karamellmalz Rot (8%)
    350g Karamellmalz dunkel Typ II (7%)

    Wasser:
    Hauptguss: 23l
    Nachguss: 4.3l

    Maische:
    5170g Schüttung Einmaischen in 23 Liter Wasser mit 57°C. 5 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 62°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 66°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    8g Polaris Pellets 20%α zur Vorderwürze, 80min Kochen
    7g Amarillo Pellets 9.5%α 60min Kochen
    7g Amarillo Pellets 9.5%α 5min Kochen
    7g Polaris Pellets 20%α 5min Kochen

    Hefe:
    WYEAST 1098 British Ale, Gärung bei 20°C


  2. Sud Nr. 81 – Fränkisches Brotzeitbier

    Januar 11, 2018 by Heiko

    Lange kein untergäriges Bier mehr gebraut … dachte ich mir. Nach Fichtennadeln, Kubebenpfeffer und Zuckerrüben soll(t)en nun mal wieder einige weniger experimentelle Bier folgen. Ziel war ein Bier, das man auch mal auf eine Feier mitnehmen kann, an den Hahn hängt oder in den Kühlschrank stellt und einfach dem unbedarften Fernsehbiertrinker zum Fraß vorwerfen an. Im Neuhochdeutschen heißt das dann, ein Bier mit einer „hohe Drinkability“.

    Irgendas zwischen einem klassischen Märzen, einem bayerischen Hellen und einem süffigen fränkischen Lager. Mild gehopft, vollmundig und mit unaufdringlicher Kohlensäure.

    So soll es sein.

    Ausschlagmenge: 21l
    Stammwürze: 12.4°P
    Alkohol: 5%vol
    Bittere: 24IBU
    Farbe: 18EBC

    Schüttung:
    3500g Wiener Malz (70%)
    1200g Münchner Malz Typ II (24%)
    300g Karamellmalz Hell (6%)

    Wasser:
    Hauptguss: 23l
    Nachguss: 5.9l

    Maische:
    5000g Schüttung Einmaischen in 23 Liter Wasser mit 62°C. 15 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 67°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    10g Perle Pellets 9.6%α zur Vorderwürze, 80min Kochen
    10g Perle Pellets 9.6%α 5min Kochen
    30g Crystal Pellets 3.7%α 5min Kochen

    Hefe:
    Craft Series M84 Bohemian Lager, Gärung bei 11°C


  3. Sud Nr. 80 – Wetterauer Rübenbock

    Januar 11, 2018 by Heiko

    Seit bei uns in der Wetterau die Zuckerrübenernte im Gange ist, türmen sich die riesigen Rübenhaufen an den Rändern der Feldwege. Als Kinder auf dem Land haben wir die früher immer kleingeschnipselt und zu Rübensirup gekocht.

    Da passiert im Wesentlichen das gleiche wie bei der Zuckergewinnung aus den Rüben für den Kristallzucker (Saccharose), der in so vielen Lebensmitteln verarbeitet wird oder in unserem Tee oder Kaffee landet.

    Warum also nicht auch mal als Zutat für ein Bier verwenden. Die gelöste Saccharose wird vollständig von der Hefe verstoffwechselt. Ca. 15-20% Zucker enthält so eine Rübe. Das habe ich als grobe Annahme berücksichtigt und knapp 2kg Rüben in mein Rezept eingerechnet.

    Die Idee oder Hoffnung ist, dass das würzig-erdige den Brauprozess und die Gärung überdauert und im späteren Bier erhalten bleibt. Noch konnte ich es nicht rausfinden. Der Bock ist noch in der Nachgärung.

     


  4. Sud Nr. 79 – „Johannes Rau … chbier“

    Januar 11, 2018 by Heiko

    Endlich mal wieder ein Rauchbier seit dem Five Grain Red Smoked Ale. Auch wenn es einige Rauchbier auf dem Markt gibt, fristen diese an sich nach wie vor ein Nischendasein und haben einen festen, aber relativ kleinen Liebhaberkreis. Ich gehöre ganz fest zu diesem Kreis und hab es endlich geschafft, mal wieder ein solches aufzulegen. Der bekanntesten Verteter sind sicherlich die Schenkerla Rauchbiere der Brauerei Heller aus Bamberg.

    Das Rauchmärzen ist sicherlich der Klassiker und eines der „potentesten“ seiner Art. Man hasst es oder man liebt es. Beim saisonalen „Eiche Doppelbock“ würde ich sogar sagen, man „vergöttert“ es oder man hasst es.

    Meine gewagte und unrealistische Hoffnung, dass Rauch das neue IPA werden würde, hat sich natürlich schnell zerstreut. Erstaunlicherweise fahren aktuell alle auf Sauerbiere ab. Damit kann ich wiederum eher weniger anfangen, aber naja. Leben und leben lassen … auch das gibt sich wieder.

    Übertrieben habe ich es mit dem Rauchanteil allerdings nicht. 40% Rauchmalz und 10% getorftes Whiskymalz waren (im Vgl. zu 100% Rauchmalz bei Heller) meine Wahl. Zudem ist es ein Ale und kein Lager geworden. Ergebnis: Ein wundervolles Ale, hell, rauchig, vollmundig, würzig. Ich (persönlich) bin sehr zufrieden.


  5. Sud Nr. 78 – Der Pfeffer im Roggen/Pepper in the Rye

    Januar 11, 2018 by Heiko

    Mein diesjähriger Betrag für en Hobbybrauerwettwettbewerb der Mainzer Craftbeermesse. Spannende Idee, aber natürlich sehr risikoreich. Aber das war das Needlejuice auch. Ohne Mut zum Risiko und zur Polarisierung hat man bei Wettbewerben sowieso keine Chance.

    Ich habe unterschiedliche Pfeffersorten ausprobiert. Ziel war es, die pfeffrige Aromen heraus zu kitzeln, aber keine Schärfe ins Bier zu bringen. Das hat z.B. bei der Kollaboration zwischen der Brauerei Welde und Alex Himburg („Pepper Pils“) wirklich toll funktioniert. Dort wurde rosa Pfeffer eingesetzt. Eigentlich ist dieser im Vgl. zu schwarzem, grünem und weißem Pfeffer eigentlich gar kein selbiger.

    Ich habe mich nach einigen Tests für Kubebenpfeffer (auch Stielpfeffer genannt) entschieden.  Dieser enthält das klassische „Piperin“ wie schwarzer Pfeffer, aber ist deutlich weniger scharf.

    Mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden, allerdings hat es erst Ende Dezember (also ca. 5 Wochen) nach dem Messewettbewerb, die Ausgewogenheit erreicht, die ich mir gewünscht habe. Für das eine Neuauflage gäbe es zudem noch einige Optimierungspotentiale am Rezept.

    Ach ja „Catcher Pepper in the Rye“ … frei nach J.D. Salinger. 😉

    Pepper in the Rye – Roggen Pale Ale mit Kubebenpfeffer

    Ausschlagmenge: 18l
    Stammwürze: 15.6°P
    Alkohol: 6.9%vol
    Bittere: 33IBU
    Farbe: 14EBC

    Schüttung:
    2000g Maris Otter Malt (38%)
    1500g Wiener Malz (29%)
    1000g Roggenmalz (19%)
    500g Rauchmalz (10%)
    200g Karamellmalz Belgisch (4%)

    Zusätze:
    40g  Kubenepfeffer zum Kochende

    Wasser:
    Hauptguss: 23.0l
    Nachguss: 3.0l

    Maische:
    5200g Schüttung Einmaischen in 23.2 Liter Wasser mit 40°C. 30 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 67°C. 70 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    20g Challenger Pellets 6.1%α 60min Kochen
    20g Challenger Pellets 6.1%α 5min Kochen
    12g Chinook Pellets 12.5%α 5min Kochen

    Hefe:
    Craft Series M31 Belgian Tripel, Gärung bei 23°C


  6. Sud Nr. 77 – Needlejuice II

    Januar 11, 2018 by Heiko

    Seit der Geburt meiner Tochter hat das Zeitbudget fürs Brauen und Bloggen zwangsläufig abgenommen. Für Ersteres habe ich versuch, so gut wie möglich, regemäßig Zeit zu finden. Zweiteres musste hintenanstehen.

    Daher nun im Zeitraffer eine komprimierte Zusammenfassung des letzten halben Jahres, beginnend mit der Neuauflage des Needlejuices für das Hobbybrauerfestiva bei Camba Bavaria im September. Gleiches Rezept, bewährte Zutaten, nur dieses Mal habe ich die Nadeln nicht direkt in den Braukessel geworfen, sondern in einzelne Einwegteefilter verpackt. Der Reingungsauwand ha sich dadurch auf einen Bruchteil reduziert.

    Zwei amüsante Fakten noch zum Needlejuice:

    • Insgesamt habe ich 4 Nachbrauresulate des Needlejuice von anderen Hobbybrauern zugesendet bekommen, die entweder bei Camba Bavaria oder in Mainz das Bier probiert und sich an einen Cloneversuch gewagt hatten. Ist schon eine witzige Geschichte, wenn ein eigenes Produkt kopiert wird.
    • Im Onlineshop, in dem ich meine Fichtenadeln und -knospen für die zweite Auflage des Needlejuice gekauft hatte, waren diese nach meiner Rezeptveröffentlichung für mehrere Wochen ausverkauft.