RSS Feed

Oktober, 2015

  1. Sud Nr. 44 – Charming Chocolate Lager

    Oktober 26, 2015 by Heiko

    Am 27. Und 28. November findet in der alten Lokhalle in Mainz die erster Mainzer Craftbeermesse statt. Im Rahmen der Veranstaltung gibt es einen Hobbybrauerwettbewerb. Ein „dunkles Winterbier“ soll’s werden. Der Begriff ist schwammig und keine wirkliche Bierstildefinition. Damit lässt sich beinahe alles brauen, was über (sagen wir) 30 EBC hat.

    Folgende Auflagen sind beim Brauen einzuhalten:

    • regulär verfügbare Malze, Hopfen und Reinzuchthefen
    • Keine Zugabe von Kräutern, unvermälztem Getreide, Früchten, „Nicht-Bier-Hefen“ und Bakterien (z. B. Lactobacillus, Brettanomyces, etc.),
    • maximalen Stammwürze von 18° Plato.
    • Keine Verfahren wie Hopfenstopfen, Steinbierbrauverfahren, Holzfasslagerung, etc.

     

    Aus meinen schwindenden Lagerbeständen habe ich dann schnell ein Rezept für ein „Restebier“ zusammengebastelt. Die Teilnahme sichert zudem kostenlosen Eintritt. Was kann also schief gehen.

    Hier das Rezept:

    Rezept „Fermentus Charming Chocolate Lager“

    Ausschlagmenge: 8.5l
    Stammwürze: 16°P
    Alkohol: 6.2%vol
    Bittere: 31IBU
    Farbe: 68EBC

    Schüttung:
    1100g Wiener Malz (53%)
    700g Münchner Malz Typ II (34%)
    150g Eichenrauch-Weizenmalz (7%)
    70g Karamellmalz Aroma (3%)
    50g Chocolate Malt (2%)

    Wasser:
    Hauptguss: 6.5l
    Nachguss: 6.0l

    Maische:
    2070g Schüttung Einmaischen in 6.5 Liter Wasser mit 57°C. 5 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 63°C. 30 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 73°C. 30 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    3g Comet (USA) Pellets 8.8%a zur Vorderwürze, 90min Kochen
    7g East Kent Golding Pellets 6%a 70min Kochen
    10g East Kent Golding Pellets 6%a 10min Kochen
    20g Comet (USA) Pellets 8.8%a in den Whirlpool

    Hefe:
    Brewferm Lager, Gärung bei 10°C

    UPDATE vom 06.12.2015

    Ich habe das Charming Chocolate Lager mit einigem Bauchgrimmen am 28.11. mit zur Craftbeermesse nach Mainz genommen und eingereicht. Der Qualitätscheck in der Vorwoche hat eine leichte ungeplante Säurenote gezeigt und somit meine Erwartungshaltung (und auch den geplanten Stil) nicht getroffen. Da könnt ich mir doch glatt in den Arsch beißen, dass ausgerechnet beim 44. Sud und dem ersten Bier, das ich einreichen will so ein unerwünschtes Fehlaroma auftritt. Grundsätzlich ein nicht übles Bier, aber unfreiwillig am geplanten Ziel vorbei. Naja, dafür sehen die etikettierten Flaschen nett aus.

    ccl

    UPDATE vom ca. 15.12. 

    Wie erwartet kam heute die Rückmeldung, dass das Charming Chocole Lager leider nicht gewonnen hat. Überraschend war das natürlich angesichts der geschilderten Umstände nicht. Das Bier hat wohl (wie zu erwarten war) durch die Säure irritiert. Mich ärgert eigentlich nur ein bisschen, dass ich dadurch eine gute Gelegenheit verpasst habe. Ausgerechnet das „supotimalste“ Brauergebnis in 2015 musste ich für den Wettbewerb brauen. 🙁


  2. Sud Nr. 43 – Helles Höpfchen Pale Lager

    Oktober 26, 2015 by Heiko

    Auf Wunsch meines Braukollegen Marco haben wir ein Geburtstagsbier für einen Kumpel von ihm aufgesetzt. Aus diesen Rahmenbedingungen habe ich versucht ein Rezept zu entwickeln:

    • hell
    • klar strukturiert
    • lagerartiger Charakter
    • zurückhaltender Malzkörper
    • nicht zu bitter
    • mild hopfenaromatisch
    • dezente Fruchtnoten

     

    Rezept „Fermentus Helles Höpfchen Pale Lager“

    Ausschlagmenge: 22l
    Stammwürze: 12.6°P
    Alkohol: 5.1%vol
    Bittere: 26IBU
    Farbe: 11EBC

    Schüttung:

    2500g Wiener Malz (60%)
    1500g Pilsner Malz (36%)
    150g Sauermalz (4%)

    Wasser:

    Hauptguss: 16l
    Nachguss: 13l

    Maische:

    4150g Schüttung Einmaischen in 16.1 Liter Wasser mit 62°C ergibt 57°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 61°C. 30 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 71°C. 45 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 10 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen (90min kochen):

    20g Tettnanger Pellets 4%a zur Vorderwürze, 70min Kochen
    25g Hallertauer Tradition Pellets 4.5%a 50min Kochen
    10g Tettnanger Pellets 4%a 20min Kochen
    50g Falconers Flight Pellets 10.8%a 6 Tage Stopfen

    Hefe:

    Licher Brauerei, Gärung bei 10°C

    Exkurs Falconers Flight Hopfen(mischung):

    Falconers Flight ist (unbestätigten Angaben zu Folge) eine Hopfenmischung aus den beliebten amerikanischen C-Hopfen (Cascade, Centennial, Chinook, Citra, Cluster, Columbus, Crystal) und ggf. noch ein paar Experimentalhopfen. Benannt wurde diese Mischung nach dem 2002 verstorbenen Craft Brewer Pionier Glen Hay Falconer, der bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Als Tribut für seine Pionierarbeit und Vorbildfunktion innerhalb der amerikanischen Home- und Craftbrew Community benannte der Hersteller Hopunion diesen Blend nach ihm.